Die "1-ETF-Anlagestrategie" - auf simple Weise zum Erfolg
- Christoph
- 19. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit
ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, haben zweifellos die Anlagewelt revolutioniert. Doch stellen sich viele Investoren die Frage: Ist ein ETF alleine genug? Und wenn ja, welcher? In diesem Beitrag werde ich versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen.

Reicht 1 ETF im Portfolio?
Hat man das Ziel, die eigene Geldanlage so simpel wie möglich zu gestalten, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man mit nur einem Produkt ein wettbewerbsfähiges Portfolio aufbauen kann.
Grundsätzlich kann mittels ETF in einfachster Weise in unterschiedliche Unternehmen gleichzeitig investiert werden. Dabei gibt es auch besonders breitgestreute ETFs, sogenannte "Welt-ETFs".
Über einen Welt-ETF ist die Diversifikation über mehrere Tausend Unternehmen und Länder auf verschiedene Kontinente möglich. Durch diesen Ansatz wettet man sozusagen auf eine steigende Weltwirtschaft.
Aus diesem Grund ist meine Meinung dazu: Ja - man kann mit einem einzigen ETF ein solides Portfolio besitzen.
Worauf sollte man achten?
Nicht jeder Welt-ETF ist identisch. Es gibt verschiedene Indizes, welche grundsätzlich unterschiedlich sind.
Einer der Wohl bekanntesten Welt-Indizes ist der MSCI World. Im MSCI World ist allerdings konträr zur Bezeichnung nicht die komplette Weltwirtschaft abgebildet, sondern "lediglich" die Industrieländer. Es fehlt somit ein Anteil an Schwellenländer, welcher zur Vollständigkeit über einen weiteren, zweiten ETF dazugemischt werden müsste.
Welcher ETF ist denn nun der Richtige?
Grundsätzlich kann man sagen, dass über diesen Punkt streiten kann.
Aus meiner subjektiven Sicht hat man aktuell mit dem MSCI ACWI und dem FTSE All World zwei gute Alternativen, bei denen nicht zuletzt der eigene Geschmack ausschlaggebend sein kann.
Im FTSE All World zum Beispiel ist die Gewichtung Industrieländer zu Schwellenländer ca. 90%/10%.
Welche Nachteile habe ich bei dieser Anlagestrategie?
Der aus meiner Sicht größter Nachteil ist nicht selten auch ein großer Vorteil: Man wettet nicht gezielt auf einzelne Unternehmen. Wenn man wüsste, welches Unternehmen die größten Erfolge erzielen kann, müsste man natürlich all sein Geld auf dieses Unternehmen setzen und dadurch profitieren.
Im Vergleich zu einer Apple, oder Monster Beverage z.B. sind die Weltindizes in Relation "schlecht" gelaufen.
Die eigentliche Frage ist aber: Wer weiß, wer die Apple von morgen ist?
Somit ist bei Investments in Einzelaktien das Risiko wesentlich höher.
Im schlimmsten Fall verliert man somit sehr viel Geld, selbst wenn die Weltwirtschaft in der gleichen Zeit vielleicht eine positive Entwicklung aufweisen konnte.
Daher die nächste Frage:
Was für Vorteile habe ich bei dieser Anlagestrategie?
Mit diesem Investmentansatz muss man sich ab der Entscheidung diesen zu verfolgen, keinerlei Gedanken mehr um die eigene Geldanlage machen.
Im Durchschnitt sind die Weltmärkte in den vergangenen Jahrzehnten, natürlich unter entsprechender Volatilität, um 5-8% p.a. gestiegen, was für diesen simplen Ansatz einen guten Ertrag für den geringsten Zeitaufwand bedeutet hätte.
Zudem ist in diesem Ansatz kein weiterer Aufwand für Rebalancing notwendig. Es wird gerichtet an der Marktkapitalisierung regelmäßig der Anteil der einzelnen Unternehmen am Index angepasst und eine länder- oder branchenspezifische Performance direkt ausgeglichen.
Mit der gesparter Zeit und Nerven könnte man sich somit auf eine weitere Einkommensquelle oder ein generell höheres Einkommen fokussieren. Hierdurch schafft man höhere Sparbeträge, welche, in den ETF investiert, täglich für einen passiv arbeiten können.
Ob die Anlage mit einem ETF für einen selbst die richtige Strategie ist, muss aber natürlich jeder selbst für sich entscheiden.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung! Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken. Individuelle Umstände wurden nicht berücksichtigt. Bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden, wird empfohlen, professionelle Finanzberatung einzuholen.